MP091 – lebendige Zusammenarbeit mit Art of Hosting

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Hannah Heller

Hier kommt eine wunderbare Folge über die Kunst des Gastgebens. Wir haben dazu Pia Rox eingeladen, Prozessbegleiterin und Ausbilderin im Hosting für Kulturwandel bei den Pioneers of Change. Gemeinsam sprechen Franka und Hannah mit Pia darüber, wie wir unsere Zusammenarbeit zugleich effektiv und freudvoll gestalten können und aus unseren sozialen Räumen eine Kunst machen. In der Art und Weise wie wir unser Miteinander leben, sehen auch wir im MYZELIUM einen Schlüssel für den Wandel im großen Maße. Viel Freude wünschen wir beim Hören und selbst ausprobieren?

Link zu Pias Website: https://pia-rox.com

Link zum Kurs „Hosting für Kulturwandel“: https://pioneersofchange.org/hosting-kulturwandel/

Ihr wollt diesen Podcast unterstützen? Dann werdet gerne Fördermitglied im MYZELIUM Ökosystem e.V. unter www.myzelium-ev.com Informationen rund um das Thema Begleitung findet ihr hier: www.myzelium.com

Für diese Episode des MYZELIUM Podcast liegt machninell erstelltes Transkript vor. Es wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Im Zweifel gilt immer das gesprochene Wort.

Transkription
Hannah Heller
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Herzlich willkommen zur 91. Folge des

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Mycelium-Podcasts, dem Podcast für gemeinschaftsbasiertes Wirtschaften.

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Heute wird es um das Thema Art of Hosting gehen und ich sitze hier mit Franka,

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unserer Kulturpilotin aus dem Mycelium, die ihr ja schon alle kennt. Hi Franka.
Franziska
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Hallo.
Hannah Heller
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Schön, dass du wieder da bist. Und wir haben heute noch Pia Rox zu Gast bei uns.

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Mega schön, dass du dir die Zeit genommen hast, Pia. Schön, dass du da bist.
Pia
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Ja, hallo ihr zwei und hallo alle, die zuhören. Ich freue mich richtig,

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dass ich heute hier sein kann und mit euch über das Thema Art of Hosting zu sprechen.

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Und ja, warum bin ich eigentlich hier? Was mache ich so?

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Ich bin Prozessbegleiterin. Das heißt, ja, ich begleite Teams,

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Organisationen, Einzelpersonen, also Individuen darin, in ihre Veränderungskraft

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zu kommen, also so richtig handlungsfähig zu werden.

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Und mich begleitet so seit über zehn Jahren in meiner Arbeit als Begleiterin,

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auch Therapeutin und Wissenschaftlerin,

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was brauchen wir eigentlich, um so wirklich miteinander in Beziehung gehen zu

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können und von diesem Ort, wenn wir wirklich miteinander im Kontakt sind,

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zu wirken und weitergehen zu können.

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Und ja, das, was uns alle so berührt, jeweils in die Welt tragen zu können,

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sei das jetzt unsere solidarische Landwirtschaft oder unser Umsonstladen oder

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das Gemeinschaftsprojekt, in dem wir leben,

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also all das braucht so eine Gemeinschaftsbasis,

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die uns überhaupt handlungsfähig macht. Und wie kann das aussehen?

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Und da hat es mich auf meinem Weg an verschiedenen Stationen so vorbeigebracht.

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Also im systemischen Ansatz ist etwas, was mich sehr prägt.

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Also diesen Blick auf uns, dass wir in Systemen handeln und uns in Systemen

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und Gruppen bewegen und eben auch Art of Hosting spielt da eine sehr zentrale Rolle.

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Seitdem ich diesen Ansatz, diese Haltung kennengelernt habe,

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hat sich für mich so meine gesamte Begleitungsarbeit nochmal auf so eine ganz

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andere Ebene verändert.

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Und daher kennt mich Franke auch, weil ich unter anderem bei Pioneers of Change,

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einer Bildungsorganisation aus Österreich, wir gehen für den sozial-ökologischen Wandel,

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eine Weiterbildung leite und gemeinsam mit einem Team von elf Leuten das Art

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of Hosting in die Welt trage.
Hannah Heller
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Mega. Dazu vielleicht gleich nochmal mehr, was Art of Hosting genau ist.

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Aber vielleicht vorher nochmal an Franka.

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Ist ja sozusagen wieder ein bisschen deine Idee gewesen, mir Pia einzuladen.

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Vielleicht magst du nochmal erzählen, warum das für uns als Mythenium so relevant

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ist oder was dich auch an dem Thema Art of Hosting fasziniert?
Franziska
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Voll gerne, genau. Und diese Folge ist auf meinen Mist gewachsen,

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sage ich jetzt mit einem Riesenlachen.

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Und warum? Ja, weil ich glaube, also weil ich schon lange dafür gehe oder mit

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der Frage gehe, wie wir eigentlich soziale Räume gestalten.

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Und mich meine Reise ja zu Circlewise auch geführt hat und zu dem Begriff der

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Verbindungskultur und der Frage, naja, wie gestalten wir denn eigentlich diese

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Räume und dieses Zusammenkommen?

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Und mittlerweile mache ich ja also auch schon länger eben die Arbeit für das

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Bezelium und merke, dass eigentlich mein Beruf oder meine Berufung es ist, Räume zu halten.

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Und zwar manchmal Räume für Einzelne, manchmal Räume für Gruppen oder ganz sehr

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größere Gemeinschaften.

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Und irgendwann hat mich auch dieser Weg eben einmal zu einem Kurs von Pia geführt, dem Art of Hosting.

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Und da haben sich für mich nochmal zwei Welten auch nochmal wie so verbunden.

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Also einerseits die Verbindungskultur, die mit den Rhythmen der Natur vor allem

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arbeitet und sich da ganz viel Inspiration holt.

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Und gleichzeitig dann Art of Hosting, vor allem eben von Pia angeleitet,

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wo es nochmal, wie gesagt, auch diese Kulturfrage wieder geht.

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Wie gehen wir denn eben miteinander um, wenn wir zusammenkommen?

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Wie können wir diese Räume eben auch gestalten und wie können wir sie vor allem

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auch in digitalen Räumen nochmal gestalten.

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Also für mich war das nochmal so ein richtiges Aha-Erlebnis,

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weil die Verbindungskultur oft analog auch war.

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Und natürlich lässt sich das übertragen in das Digitale, aber nochmal wirklich

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einen Kurs zu erleben, wo über 100 Menschen zusammenkommen in Räumen und Pia

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das wunderbar anleitet und das so eine unfassbare Freude macht.

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Irgendwie so lebendig ist und gleichzeitig so tief.

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Also es bleibt nicht an der Oberfläche, sondern es geht irgendwie sehr, sehr tief.

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Das hat mich unfassbar inspiriert und lustigerweise habe ich dann rausgefunden,

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dass Pia eben auch aus Tübingen kommt und natürlich habe ich sie eingeladen

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und zu Franzwerk und dann waren wir an so einem Raum, den ich ja auch mit kreieren

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durfte und irgendwie war klar, das geht weiter.

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Das bleibt nicht bei einem Moment, sondern es wird irgendwie so seine Bahnen

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ziehen und jetzt sitzen wir heute hier und dürfen nochmal ausführlich über dieses

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wunderbare Thema sprechen, was uns einfach im Mycelium jeden Tag eigentlich bewegt.

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Sei es, weil wir uns im Team treffen oder weil wir eben Menschen begleiten oder

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weil wir ganze Gemeinschaftsräume eigentlich hosten.

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Und vielleicht kriege ich nachher noch mal erstmal zurück zu Pia.

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Ich will nachher noch vom Wandelwinkel erzählen. Ich komme von einem ganz,

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ganz tollen Event, wo es genau darum ging, einer Gemeinschaft endlich einen

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Raum zu geben und sie eigentlich zu fragen, hey, was wollt ihr hier eigentlich noch so machen?

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Und ich habe da ganz viel mitgenommen. Und das würde ich gerne heute auch nochmal

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so immer mal wieder einfließen lassen.
Hannah Heller
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Okay, jetzt ist, glaube ich, die Neugierge weckt.

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Jetzt müsst ihr mal auspacken, ihr beiden. Weil ich weiß tatsächlich ganz wenig

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von Art of Hosting. Ich könnte es, glaube ich, noch nicht mal auf Deutsch übersetzen.

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Erzählt doch mal ein bisschen, was verbirgt sich hinter diesem Begriff,

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die Kunst des Gastgebens?
Pia
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Ja, da bist du ja doch bei der deutschen Übersetzung gelandet.

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Also die Kunst des Gastgebens.

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Und für mich ist Art of Hosting ein Ansatz oder eine Haltung,

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wie ich herangehe, wenn ich jetzt ein Team-Meeting leite oder einen Gruppenraum

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aufmache oder auch ein Gespräch eröffne. Das muss auch gar nicht im Arbeitskontext sein.

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Das kann sich genauso auch auf den privaten Kontext beziehen.

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Und ich erzähle total gerne die Geschichte, wie Art of Hosting eigentlich entstanden

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ist, weil das für mich schon so ganz viel symbolisiert, wofür dieser Ansatz eigentlich steht.

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Ich weiß nicht, ob ihr das kennt, dass ihr vielleicht mal auf Konferenzen wart

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oder auf irgendwelchen Zusammenkünften, vielleicht auch eher so im wissenschaftlichen

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Bereich oder auch im Fachbereich, sage ich jetzt mal, also irgendwie so 100

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Menschen oder mehr kommen zusammen,

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um sich zu einem Thema auszutauschen.

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Und ja, es gab die Beobachtung von ein paar Menschen Anfang der 2000er,

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die so gemerkt haben, das Interessante an solchen großen Zusammenkünften sind

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nicht die Vorträge oder die Workshops, die passieren, sondern die Kaffeepausen.

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Weil in den Kaffeepausen so viel Austausch, Vernetzung und auch die großen neuen Ideen,

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auf die dann sagen, hey, lass uns nochmal zu sprechen, lass uns nochmal dazukommen

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nach der Konferenz, wo dann so die Kontaktdaten ausgetauscht werden.

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Das passiert in diesen Kaffeepausen.

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Und dann gab es eine Gruppe von Menschen, die gesagt haben, was machen eigentlich

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diese Kaffeepausen möglich?

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Also wie können wir so diese Qualität, die zum Beispiel in solchen Kaffeepausen

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da ist, also bewusst herstellen?

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Weil es funktioniert nicht, einen großen Raum zu haben, 100 Leute da reinzustecken,

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die Tür zuzumachen und dann passiert das von alleine.

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Das geht nicht, sondern so die Forschungsfrage von Art of Hosting,

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was braucht es dann noch außer diesen physischen oder vielleicht auch digitalen

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Raum, wenn die Menschen zusammenkommen?
Hannah Heller
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Und Kaffee und Kuchen.
Pia
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Und Kaffee und Kuchen, ja, das ist auch eine Teil des Gastgebens.

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Also auch das körperliche, das physische Wohl generieren zu können.

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Und es gibt jetzt keine Person, keine Einzelperson. Das ist für mich sehr symbolisch,

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weil zum Beispiel bei der gewaltfreien Kommunikation ist ja Marshall Rosenberg

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so einer der Begründer oder eigentlich der Begründer des Ansatzes.

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Und bei Art of Hosting ist das eher so eine Art kollektive, partizipative Entwicklung des Ansatzes.

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Also es ging so los, dass die Menschen dann sich Methoden und Prinzipien und

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Haltungen zusammengetragen haben, das versucht haben aufzuschreiben in Handbüchern,

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die kontinuierlich wachsen,

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frei verfügbar sind für alle und die sich weiterentwickeln.

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Also es ist selten so, dass ich sagen kann, das ist jetzt eine typische Methode

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aus dem Art of Hosting, weil oft sind die Methoden, kenne ich die zum Beispiel

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auch aus dem systemischen Ansatz oder von der Soziokratie kommt da dann auch ganz viel mit rein.

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Und was für mich so der Kern ist, ist gar nicht so die Methode,

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welche nehme ich jetzt, das ist schon auch ein wichtiger Moment,

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welche Methode nehme ich, aber wie gehe ich überhaupt an die Planung an so einem

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Raum und wie bleibe ich in meiner Haltung und in meiner Präsenz,

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während ich diesen Prozess begleite.

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Um zu schauen, was brauchen wir denn gerade für diesen Prozess.

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Und so Schlagwörter für Art of Hosting sind Partizipation, gemeinsame Führung,

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Kooperation, gemeinschaftsbasiertes Handeln.

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Also das sind alles so Schlagwörter, die sagen, ah ja, dafür brauchen wir Art of Hosting.

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Und das unterstützt uns einfach darin, wie wir miteinander arbeiten,

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wohnen, leben, wirken, Familie sein wollen. Ganz egal in welchem Bereich.
Franziska
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Oh, wie schön. Und das zeigt so arg, also Pia, ich habe noch einen Satz von

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dir, so arg im Kopf. als es um Methoden ging in der Fortbildung,

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hast du am Ende gesagt, ja, die beste Methode bist du selbst.

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Und das war nochmal so eine Art of Hosting,

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ist so ein bunter Baukasten irgendwie oder ganz viele Werkzeuge und Methoden,

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die wir nehmen können und gleichzeitig ist es einfach so eine,

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es ist eine andere Art von Haltung, es ist eine ganz andere Art von Kultur.

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Und es ist so eine, da steckt so viel Lust drin, so viel Lebendigkeit, so viele Einladungen.

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Und ich muss jetzt nochmal anknüpfen an diesen Moment im Wandelwinkel,

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wo es eigentlich auch darum geht, wir haben auch vorher eingecheckt hier gemeinsam

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und haben wieder gemerkt, okay, wir leben gerade in echt Verrückten und auch

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irgendwie Zeiten, wo wir gar nicht so genau wissen, wo geht das jetzt eigentlich

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gerade hin und das macht uns Angst und wir fühlen uns irgendwie,

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also viele von uns, wir fühlen uns nicht so richtig wohl gerade.

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Und was wir aber schaffen können, ist dann zum Beispiel so ein Treffen im Wandelwinkel,

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der wurde ein Jahr alt und wir hatten einen Workshop in Anführungsstrichen vom

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Mycelium-Seite aus oder auch ich als Begleiterin vom Wandelwinkel gehalten.

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Und es war so, die Leute haben am Ende gesagt, wow, ich fühle mich gerade,

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ich fühle mich richtig gesehen, ich konnte da sein mit dem, was gerade ist,

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Ich konnte mich einbringen, konnte meine Ideen hier in die Mitte legen.

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Ich habe das Gefühl, sie sind nicht einfach nur in der Mitte gelandet,

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sondern mit denen entsteht was, da wird was draus kreiert, was wir vielleicht

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auch noch gar nicht so richtig greifen können im Moment.

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Aber sie haben, und das hat mich so daran erinnert, dass wir auch solche Räume

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eben halten können und solche Räume gestalten können.

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Und die sind hilfreich und die sind irgendwie so auf irgendeine Art so wirkmächtig,

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weil die uns Hoffnung geben, weil die uns wieder spüren lassen,

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dass nicht alles nur am Arsch ist, sondern irgendwie es auch eben diese ganzen

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Leuchttürme und so alles gerade gibt.

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Und zwar parallel, gleichzeitig zu all dem Traurigen, was vielleicht gerade

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irgendwie stattfindet.

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Und ich erinnere mich auch noch an Out-of-Hosting, an die Ausbildung.

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Wie gesagt, irgendwie hat es an was angeknüpft, was vorher schon so in mir geschwungen ist.

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Und es hat aber noch mal ein paar, es hat irgendwie das Ganze noch mal befeuert

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auf irgendeine Art. Also danach war es nämlich so, dass ich ins Mycelium in

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allen Treffen, die ich zum Beispiel eben jetzt hoste, gibt es eine Ankommens-

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und eine Landungspraxis.

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Also es gibt keine Räume mehr, die bei mir starten, ohne Stille,

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um ohne in den Körper gekommen zu sein eigentlich.

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Und ohne die Absicht benannt zu haben zum Beispiel, die Intention für dieses

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Treffen und ohne mit allen gemeinsam eingecheckt zu haben, auf irgendeine Art und Weise.

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Das darf manchmal kurz sein und manchmal lang sein, aber das ist was,

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was dieser Kurs und was ihr bei mir wie, keine Ahnung, das hat sich gesetzt,

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das ist so tief verankert in mir, dass ich gar nicht mehr anders kann,

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und dass ich vor allem merke, dass das sofort fehlt.

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Also wenn es Räume gibt, wo das nicht gemacht wird, dann merke ich sofort,

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uff, hier kann ich eigentlich gar nicht richtig sein.

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Und das ist echt verrückt, also das so bei mir selbst sozusagen gerade zu merken.
Hannah Heller
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Aber dann gehen wir da vielleicht nochmal tiefer rein. Oder Pia,

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du magst direkt anknüpfen?
Pia
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Ja, wenn ich dir zuhöre, Franka, dann möchte ich voll gerne noch was dazulegen,

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was auch so mit einer der Ursprünge von Art of Hosting ist.

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Du sprichst diese krisenhaften Zeiten an, in denen wir sind,

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also Zeiten, in denen es Veränderungen braucht.

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Ja, ich mir auch vorstelle, dass alle die Menschen, die euren Podcast hören,

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ja auch eine Veränderungsvision und Mission eigentlich mitbringen.

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Wir hier alle eine Veränderungsvision haben.

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Und ich finde, es gibt so ein passendes Zitat von Picasso, der auch Gedichte geschrieben hat.

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Der hat ein Gedicht geschrieben über Ich suche nicht, ich finde.

0:13:08–0:13:12

Und ich kann es jetzt nicht ganz genau wörtlich zitieren, aber er sagt so,

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das Suchen ist das Auffinden von alten Beständen oder von altem bereits Bekanntem.

0:13:18–0:13:21

Und Finden ist das Finden wollen im völlig Neuen.

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Was hat das jetzt mit Art of Hosting und den Krisen zu tun?

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Die Annahme, die dahinter steckt, ist so, wie es gerade passiert oder so,

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wie es die letzten Jahre passiert, funktioniert es ein Stück weit nicht.

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Irgendwie brauchen wir was Neues.

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Und Art of Hosting setzt sich dafür ein, auch Räume zu gestalten,

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in denen es möglich ist, dass mal Chaos da sein darf und Nichtwissen da sein darf.

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Und dieser Ort zwischen Ordnung und Chaos, dass dieser emergente Raum auch da

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sein kann, weil genau da entstehen nämlich neue Ideen.

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Um das mal konkret zu machen, vielleicht kennt ihr das irgendwie aus manchen

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Treffen, wir können da gerne später nochmal weiter reintauchen,

0:14:04–0:14:08

dass so ein Brainstorming war und man sich so Ideen gesammelt hat,

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wie geht es jetzt weiter und dann so der Impuls ist, den Sack jetzt zuzumachen,

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und gleich die nächsten Schritte zu planen Und dann den Termin fürs nächste

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Meeting oder so auszumachen und da nochmal innezuhalten und nochmal zu gucken,

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was passiert denn jetzt,

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wenn wir den Raum mal offen lassen und vielleicht nochmal eine Runde dazu machen,

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wie geht es uns denn jetzt gerade mit dem, wo wir sind?

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Und dann erst danach den Sack zu machen. Und dann fühlt es sich danach auch

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nicht mehr an wie so ein künstliches, ach, jetzt müssen wir da eine Schleife

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dran machen und fertig, damit wir unsere nächsten Schritte haben und die To-Do-Liste

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für das, wie es weitergeht.

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Sondern dann ist es eher so eine logische Schlussfolgerung.

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Es ist auch schwierig, das in Worte zu fassen, was da dann so passiert.

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Eigentlich stehen dann die nächsten Schritte schon fest, man muss sie irgendwie

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nur nochmal sagen, weil sie so aus allen heraus eigentlich schon als Gesamteam kommen.

0:14:58–0:15:03

Und das ist etwas, wofür uns Art of Hosting auch wahnsinnig hilfreich ist und

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wahnsinnig unterstützt, gerade in diesen Zeiten, auch in politischen Räumen,

0:15:07–0:15:09

in Räumen, in denen es um BürgerInnenbeteiligung geht,

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eben auch zu ermöglichen, eine neue Zukunft zu gestalten, Veränderung möglich zu machen.
Hannah Heller
0:15:16–0:15:20

Vielleicht können wir da, aber ich habe schon so ein paar Häppchen rausgehört,

0:15:20–0:15:23

die sozusagen irgendwie wichtig und zentral sind.

0:15:24–0:15:28

Also einerseits eine Landungspraxis, also dieses Einchecken am Anfang von einem

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Treffen, dann irgendwie den

0:15:30–0:15:34

Körper nochmal mit reinholen, vor allem in den digitalen Raum sozusagen.

0:15:34–0:15:39

Die Absicht des Treffens klären, den Raum lassen für Chaos.

0:15:40–0:15:45

Aber vielleicht könnt ihr noch so ein paar Prinzipien oder ein paar Muster dieser

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Kunst des Gastgebens nochmal ein bisschen sammeln und erklären,

0:15:48–0:15:50

dass man ein Bild davon bekommt.

0:15:50–0:15:54

Weil ich war auf vielen dieser Wissenschaftskonferenzen und habe auch schon

0:15:54–0:15:57

viele Workshops organisiert oder Seminare an Unis oder so.

0:15:58–0:16:02

Als Workshop-Gebende ist man ja immer so ein bisschen in der eigentlich Mission unterwegs.

0:16:02–0:16:07

Okay, ich muss die Kontrolle behalten. Ich muss irgendwie die Leute in ihren

0:16:07–0:16:12

kleinen Gruppen und mit ihren Arbeitsaufgeben so leiten und lenken,

0:16:12–0:16:16

dass eigentlich das am Ende rauskommt, worauf ich abziele, sozusagen.

0:16:17–0:16:22

Und da nochmal so ein bisschen, genau, die Frage, wie kommt man vielleicht da

0:16:22–0:16:24

raus, aber dann auch eben,

0:16:24–0:16:28

was birgt das auch für Gefahren, sozusagen, wenn ich da mit dem Chaos seinen

0:16:28–0:16:35

Lauf lasse, sozusagen, wie gehe ich dann damit um, auch als Workshop-Gebende oder als Raumhaltende?
Franziska
0:16:35–0:16:40

Also Art of Hosting, man kann eine ganze Fortbildung, einen ganzen Kurs dazu

0:16:40–0:16:42

machen mit mehreren Modulen und wir werden es nicht schaffen,

0:16:43–0:16:48

in unserer tatsächlich in dem Fall sehr beschränkten Podcast Zeit und Folge

0:16:48–0:16:49

das alles unterzubringen.

0:16:49–0:16:54

Aber was wir, glaube ich, heute machen können, ist die Einladung aussprechen,

0:16:54–0:16:55

sich damit mal zu beschäftigen.

0:16:56–0:17:01

Und vielleicht eben auch einfach danach auf die Links unten unserer Podcast-Folge

0:17:01–0:17:04

zu klicken und sich das mal anzuschauen, was Pia bei den Pioneers of Change

0:17:04–0:17:08

und zum Beispiel eben dem Art of Hosting dort macht in der Fortbildung.

0:17:09–0:17:12

Und was wir heute eben genau so ein bisschen reingehen können,

0:17:12–0:17:14

Pia, das kannst du vielleicht gleich nochmal machen, so ein bisschen,

0:17:14–0:17:16

vielleicht, ich erinnere mich an Vereinbarungen und Prinzipien,

0:17:17–0:17:21

die wir zum Beispiel treffen können für unsere Kreise, für unsere Räume, die wir gestalten.

0:17:21–0:17:25

Und gleichzeitig, genau, merke ich gerade, ich fühle mich sehr angesprochen

0:17:25–0:17:27

von dieser Frage von Hannah bezüglich des Chaoses.

0:17:28–0:17:32

Also mit Hinblick auf, okay, aus was für eine Erfahrung komme ich gerade.

0:17:32–0:17:36

Ich habe im Wandelwinkel eben diesen Workshop geleitet, diesen Raum gehalten.

0:17:36–0:17:39

Ich war nicht alleine, es war schon Never Host Alone im Prinzip.

0:17:39–0:17:43

Johanna hat mich da tatkräftig tatsächlich unterstützt und wir haben das gemeinsam getan.

0:17:43–0:17:47

Und was in der Vorbereitung für mich sehr wichtig war, ich hatte eine Idee,

0:17:47–0:17:51

ich hatte eine Absicht, die ich eben in die Mitte legen will an diesem Tag.

0:17:51–0:17:54

Und die war es, die Gemeinschaft zu initiieren eigentlich.

0:17:54–0:17:57

Also sie das erste Mal so richtig zu fragen, hey, was wollt ihr hier eigentlich

0:17:57–0:18:00

noch alles machen? Was seht ihr hier noch an dem Ort?

0:18:01–0:18:04

Also es ging so ein bisschen um was bunter machen, was jetzt da ist.

0:18:04–0:18:09

Also das feiern, was da passiert ist und gleichzeitig jetzt anzufangen,

0:18:09–0:18:12

ja, diesen Ort wirklich zu beleben. Und zwar mit den Menschen, die da sind.

0:18:13–0:18:16

Und dann hatten Johanna und ich uns vorher überlegt, okay, klar,

0:18:16–0:18:17

wir hatten ein bisschen eine Struktur.

0:18:17–0:18:21

Also wir hatten uns überlegt, wir benennen diese Absicht und wir gehen in eine

0:18:21–0:18:26

Check-in-Runde und wir werden dann sammeln, was es alles für Ideen gibt und

0:18:26–0:18:29

wir werden auf irgendeine Art und Weise zuteilen und wir wollen auf jeden Fall eine Abschlussrunde.

0:18:29–0:18:35

Und es gab so eine Art Fahrplan oder ich nenne es eigentlich lieber Flow und

0:18:35–0:18:38

gleichzeitig unsere Grundhaltung von, ja und lass uns vor allem gucken,

0:18:39–0:18:40

was dann gebraucht wird.

0:18:40–0:18:44

Also wir haben uns ganz viel immer auf den Raum eingelassen und auf die Leute

0:18:44–0:18:46

eingelassen und uns dann immer mal kurz abgesprochen. So, okay,

0:18:47–0:18:48

was ist jetzt eigentlich gerade dran?

0:18:48–0:18:53

Wie können wir die Überleitung schön machen? Und das war eben nicht ein Moderieren

0:18:53–0:19:00

mit einer Agenda und einem irgendwie so Tack, Tack, Tack, sondern das war was viel Fließenderes.

0:19:00–0:19:03

Und das ist tatsächlich, also ich kann es noch nicht richtig in Worte fassen,

0:19:04–0:19:05

Pia, aber das ist Art of Hosting.

0:19:05–0:19:09

Das ist genau dieses irgendwie schauen, was der Raum gerade braucht,

0:19:09–0:19:13

aber nicht mit, ich habe keinen Plan und ich wüsste jetzt nicht genau wie,

0:19:13–0:19:17

sondern in so einer, ich habe gerade das Wort Surrender so arg in mir.

0:19:17–0:19:23

Also es ist so ein spirituelles auf irgendeine Art loslassen und gleichzeitig halten.

0:19:24–0:19:26

Pia, ich spiele das jetzt einfach mal zu dir. Vielleicht kannst du das,

0:19:27–0:19:30

was ich beschreibe, irgendwie benennen.
Pia
0:19:32–0:19:36

Ja, ich denke da vor allem auch gerade mal an Menschen, die Art of Hosting vielleicht

0:19:36–0:19:37

noch nicht kennen und habe da

0:19:37–0:19:43

gerade so den Impuls, kurz so ein bisschen Orientierung mit reinzugeben.

0:19:43–0:19:47

Ich würde unterscheiden im Art of Hosting zwischen so Prinzipien,

0:19:48–0:19:52

also die ich auch reingebe, wenn ich als Host dabei bin.

0:19:53–0:19:56

Also so, wie wollen wir miteinander kommunizieren eigentlich?

0:19:56–0:19:59

Das wäre so die eine Richtung, in die wir weitergehen könnten.

0:19:59–0:20:04

Und dann gibt es noch für mich so Kernelemente von Art of Hosting.

0:20:04–0:20:07

Also das ist dann nochmal auf so einer anderen Ebene.

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Und dann gibt es für mich den dritten Bereich, auch nochmal so zu dieser Frage,

0:20:11–0:20:17

was ist denn eigentlich Hosting und auf welchen Ebenen können wir denn hosten und beitragen?

0:20:18–0:20:21

Das wären für mich mal so drei Bereiche, für die es vielleicht auch hilfreich

0:20:21–0:20:25

sein kann, die so ein bisschen auseinanderzusortieren.

0:20:25–0:20:27

Und ich fange mal bei dem letzten kurz an.

0:20:28–0:20:32

Und zwar, Hosting wird ganz oft damit verwechselt, zu sagen,

0:20:32–0:20:35

wenn du ein Host bist, bist du eine Moderation.

0:20:35–0:20:39

Oder bist du Moderatorin oder Moderator.

0:20:40–0:20:43

Und Hosting ist viel, viel, viel mehr als das.

0:20:43–0:20:47

Also wir haben eigentlich vier Ebenen, auf denen Hosting stattfindet.

0:20:47–0:20:52

Und die erste Ebene bin erstmal immer ich selber, egal in welcher Rolle ich

0:20:52–0:20:54

gerade Teil von einer Gruppe oder von einem Treffen bin.

0:20:55–0:21:00

Und da geht es erstmal darum, also zu hosten bedeutet auch, dass ich mich während

0:21:00–0:21:04

eines Teammeetings als Teammitglied immer wieder frage, wie geht es mir gerade,

0:21:04–0:21:09

was brauche ich gerade, um hier fokussiert zu der Intention,

0:21:09–0:21:12

zu der Absicht, zu der wir hier sind, wirklich beitragen zu können.

0:21:12–0:21:17

Das kann dann sowas sein wie meinen Körper zu spüren, deswegen Ankommenspraxis,

0:21:17–0:21:22

mich mitzuteilen im Check-in, wie geht es mir gerade und das fängt aber auch schon vorher an.

0:21:23–0:21:26

Also wenn ich weiß, ich habe jetzt gerade, wenn wir auch in Online-Räumen oder

0:21:26–0:21:29

auch genauso in Präsenzräumen unterwegs sind, wir kennen das alle,

0:21:30–0:21:34

Zeitplan ist manchmal knackig, ein Meeting nach dem nächsten zu sagen,

0:21:34–0:21:37

eine Regel, es hat lange gebraucht, bis ich mich selber daran gehalten habe,

0:21:37–0:21:41

mindestens eine Viertelstunde zwischen Online-Meetings.

0:21:41–0:21:48

Vor allem, wenn es um verschiedene Kontexte geht. Und da fängt so schon dieses Host-Myself an,

0:21:49–0:21:53

um mich so zu fragen, was brauche ich jetzt, um gleich mich für dieses Meeting

0:21:53–0:21:57

ausrichten und präsent sein zu können zu dem Thema, zu dem wir gerade da sind.

0:21:57–0:22:03

Und das kann sein, zum Beispiel habe ich so eine Tradition, immer vor den Modulen

0:22:03–0:22:05

von diesem Hosting-Kurs, von

0:22:05–0:22:07

dem du auch gesprochen hast, Hosting für Kulturwandel von den Pioneers,

0:22:08–0:22:11

habe ich schon so eine Routine entwickelt, dass ich zum Beispiel mir immer die

0:22:11–0:22:15

Zeit nehme, das ist nämlich am Abend, am Nachmittag davor in meinen Lieblingscafé

0:22:15–0:22:17

zu gehen und dort einen Kaffee zu trinken.

0:22:17–0:22:21

Das gehört ganz lustigerweise mittlerweile zu meiner Host-Myself-Praxis dazu.

0:22:22–0:22:26

Dann steht mein Getränk dort, dann wenn ich was zu essen habe für die Pause,

0:22:26–0:22:27

steht das irgendwie auch dort.

0:22:27–0:22:31

Ich gucke, dass es mir warm genug ist, dass ich nicht total abgehetzt noch schnell

0:22:31–0:22:34

meinen Computer aufbaue und dann, oh nein, wo ist das Ladekabel?

0:22:34–0:22:38

All das gehört schon zu der ersten Dimension von Host-Myself.

0:22:38–0:22:43

Vor, während und auch nach dem Meeting. Also auch nach Treffen sagen zu können,

0:22:43–0:22:47

ah, da ist gerade für mich noch was offen oder da ist vielleicht auch eine Irritation

0:22:47–0:22:49

oder eine Spannung mit einer Person,

0:22:49–0:22:53

da gehört auch zu dem Host Myself danach dann nochmal für mich zu sorgen,

0:22:54–0:22:56

was brauche ich, um mit dieser Spannung umgehen zu können.

0:22:57–0:23:01

Das ist so die erste Dimension von Out-of-Hosting. Und die zweite ist,

0:23:02–0:23:06

wenn wir jetzt zum Beispiel in einem Seminar sind oder auch in einem Team-Meeting

0:23:06–0:23:09

und jemand anderes hat den Moderationshut auf,

0:23:10–0:23:14

dass wir sozusagen Teil von Gesprächen sind in einer Gruppe.

0:23:14–0:23:20

Und dann nutzen wir auch total gerne das Wort Teilgeberin und nicht Teilnehmerin.

0:23:21–0:23:25

Also ich bin aktiv Teil einer Gruppe. Und wenn ich zum Beispiel merke,

0:23:25–0:23:30

ich habe den Eindruck, eine Pause wäre gerade ganz gut, weil das Tempo so schnell

0:23:30–0:23:35

wird oder weil wir hier gerade an einem wichtigen Punkt sind und es vielleicht ein bisschen ruckelt,

0:23:36–0:23:39

dann liegt die Verantwortung dafür nicht ausschließlich bei der Person,

0:23:40–0:23:44

die die Führung für den Tag oder für dieses Gespräch hat, sondern ich kann genauso

0:23:44–0:23:45

als Teil der Gruppe sagen, so,

0:23:46–0:23:49

lass uns doch jetzt mal eine Pause machen oder eine Minute Stille.

0:23:50–0:23:56

Also das ist so dieses To-Be-Hosted, also Teil einer gehosteten Gruppe zu sein.

0:23:57–0:24:02

Die dritte Dimension ist dann To-Host-Others. Also das ist das,

0:24:02–0:24:06

was die meisten sowieso schon darunter verstehen, was Hosting ist.

0:24:06–0:24:11

Das bedeutet, ich lade zu Gesprächen ein, ich gestalte den Raum, ich halte den Raum.

0:24:11–0:24:15

Und bin, ja, das ist vielleicht noch das Ähnlichste zur Moderation,

0:24:15–0:24:18

obwohl ich schon auch sagen würde, eine klassische Moderation ist was anderes

0:24:18–0:24:23

als das, wenn ich einen Raum hoste. Das hat für mich eine andere Qualität.

0:24:24–0:24:29

Und die vierte Dimension, wahnsinnig wichtig, auch im Art of Hosting,

0:24:29–0:24:33

gerade auch aus der Entstehungsgeschichte heraus, ist, dass ich als Host immer

0:24:33–0:24:35

Teil einer größeren Community bin.

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Du hast gerade schon gesagt, never host alone.

0:24:38–0:24:42

Also wir geben Seminare oder auch die Teamleitung, die ich habe,

0:24:42–0:24:45

mache ich mit meiner Kollegin Anna zusammen und wir bereiten die Sachen zusammen

0:24:45–0:24:48

vor, wir hosten sie gemeinsam und wir bereiten sie auch nach.

0:24:48–0:24:51

Und wir sind sozusagen eine kleine Community of Practice.

0:24:52–0:24:56

Aber wir sind auch mit unserem gesamten Team von Hosts eine Community of Practice,

0:24:56–0:25:02

genauso wie wir eigentlich alle Alumni und Alumna von dem Kurs auch eine große

0:25:02–0:25:03

Community of Practice sind.

0:25:04–0:25:07

Und da gibt es sogar eine in Deutschland, in Europa, auf der ganzen Welt.

0:25:07–0:25:10

Leute, die zusammenkommen und darüber sprechen, über ihre Erfahrungen,

0:25:11–0:25:13

die sie im Hosting gemacht haben und das, was sie daraus lernen,

0:25:13–0:25:17

auch für die Zukunft und was andere auch davon lernen können.

0:25:17–0:25:21

Und das, finde ich, ist nochmal total wesentlich bei der Frage,

0:25:21–0:25:22

was ist Hosting eigentlich?

0:25:23–0:25:26

Weil dadurch kommt schon mal eine ganz andere Qualität rein,

0:25:26–0:25:29

wenn die Verantwortung nicht ausschließlich bei der Person liegt,

0:25:29–0:25:33

die gerade vorne spricht oder gesagt hat, ich übernehme jetzt heute mal die Moderation.

0:25:33–0:25:38

Und das finde ich sehr, sehr zentral. Und wenn ihr wollt, können wir gerne auch

0:25:38–0:25:40

noch in die zwei anderen Bereiche oder in einen der anderen Bereiche,

0:25:40–0:25:44

in diese Kernelemente oder auch in die Prinzipien auch nochmal reingucken.

0:25:45–0:25:49

Und ich kann mir vorstellen, dass diese Kernelemente, ich würde gerne eins rausgreifen,

0:25:49–0:25:54

was sehr zentral ist und was an dich anknüpft, Hannah, was du gesagt hast von deinen Konferenzen.

0:25:54–0:25:56

Also ich komme auch aus dem wissenschaftlichen Bereich.

0:25:56–0:26:00

Ich kenne das, ein Seminar für Studierende vorzubereiten oder auch dann mit

0:26:00–0:26:04

anderen zusammen vorzubereiten oder einen Workshop für eine Konferenz,

0:26:04–0:26:06

wo es klar immer diese Lernziele gibt.

0:26:06–0:26:10

Und am Ende muss dann da ein Ergebnis stehen, was die Teilnehmenden mitnehmen und was nicht.

0:26:11–0:26:14

Das Wort Ziel gibt es auf jeden Fall auch im Art of Hosting.

0:26:15–0:26:22

Und es gibt noch etwas, was total verändernd war für mich, das ist die Absicht oder die Intention.

0:26:23–0:26:29

Und wenn ich in ein Team-Meeting gehe oder in einen Workshop oder ein Unternehmen

0:26:29–0:26:34

oder ein Team begleite in der Prozessbegleitungsrolle, dann frage ich mich immer

0:26:34–0:26:38

vorher, was ist meine Intention, meine Absicht?

0:26:38–0:26:43

Das kann sowas sein, wie du vorhin gesagt hast, Franka, du willst eigentlich

0:26:43–0:26:49

Gemeinschaft initiieren da am Wochenende in dem Raum, in dem du begleitet hast.

0:26:49–0:26:53

Das ist sozusagen so ein Leitfaden, ein Leitstern, ein Leuchtturm,

0:26:53–0:26:56

der dich im gesamten Prozess eigentlich begleitet.

0:26:56–0:27:01

Und wenn ich mir aber Gedanken darüber vorher mache, so mit welcher Qualität

0:27:01–0:27:03

oder was will ich eigentlich einladen?

0:27:03–0:27:06

Das heißt ja auch die Kunst des Gastgebens. Zum Gastgeben gehört immer das Einladen.

0:27:06–0:27:13

Also will ich heute eher Beziehung einladen? Will ich heute eher Wirksamkeit

0:27:13–0:27:15

oder Partizipation einladen?

0:27:15–0:27:19

Also mir auf dieser etwas höheren Werte- und Bedürfnissebene auch zu überlegen,

0:27:19–0:27:24

was ist eigentlich diese Qualität, die dieses Meeting heute haben soll.

0:27:24–0:27:28

Das ist für mich ganz, ganz zentral, weil es ist nämlich was anderes als das Ziel.

0:27:29–0:27:34

Das Ziel von einem Teammeeting kann schon sein, wir brauchen am Ende jetzt eine

0:27:34–0:27:37

Idee, wie wir zum Beispiel diesen Podcast in die Welt tragen.

0:27:39–0:27:43

Das brauchen wir ja auch, um wirksam zu sein, brauchen wir ja auch Ziele und

0:27:43–0:27:48

To-dos und Aufgaben. Die Frage ist nur dann, wie wollen wir das gestalten?

0:27:49–0:27:54

Wollen wir es gemeinschaftlich gestalten? Geht es um Beziehungsgestaltung, um das hinzukriegen?

0:27:56–0:27:59

Die Frage ist wirklich bei der Intention, wie wollen wir es machen?

0:28:00–0:28:04

Und wenn ich das klar habe, vor allem auch, wenn ich mit jemandem zusammen einen

0:28:04–0:28:09

Raum halte, wenn wir das gemeinsam klar haben, dann können wir auch jederzeit

0:28:09–0:28:13

von unserem Ablauf oder von unserem Flow, wie du es genannt hast, Franka, abweichen.

0:28:14–0:28:17

Weil das ist nämlich dann meine Orientierung. Man kann entweder sagen,

0:28:17–0:28:21

mein Anker, also das, was mir immer den Boden gibt, oder vielleicht auch das oder den Kompass.

0:28:21–0:28:24

Da kann jeder so gucken, was ist so mein Bild dafür.

0:28:24–0:28:27

Für mich ist es immer so der Kompass, wenn ich so merke, oh,

0:28:28–0:28:30

wir gehen so total weg von unserem Kurs.

0:28:30–0:28:33

Weil eigentlich ging es ja gerade darum, Gemeinschaft zu initiieren.

0:28:33–0:28:36

Und jetzt redet ihr beispielsweise an diesem, ich weiß nicht,

0:28:36–0:28:39

wie es war, aber mal angenommen, ihr hättet dann ganz viel über ganz konkrete,

0:28:40–0:28:47

wie wird jetzt das Fest, wer organisiert die Getränke für das Sommerfest oder so, auf so einer Ebene,

0:28:47–0:28:51

da würde dann mein Kompass sagen, Moment mal, wir sind gerade irgendwie weg

0:28:51–0:28:55

von der Intention, weil die Intention war ja, das Gemeinschaft zu initiieren

0:28:55–0:28:59

und ich füge jetzt mal hinzu, noch erlebbar zu machen.

0:28:59–0:29:01

Und dann wäre für mich als Host die Frage.

0:29:03–0:29:06

Passt das gerade, dass wir weggehen von unserer Intention? Das ist auch etwas,

0:29:06–0:29:10

was ich dann mit der Gruppe gemeinsam entscheide. Oder gehen wir wieder zurück?

0:29:11–0:29:14

Und das gibt mir halt im Chaos.

0:29:14–0:29:17

Also Chaos im Hosting bedeutet nicht, ich mache mir keinen Plan.

0:29:17–0:29:19

Da ist alles los und guck mal, was passiert.

0:29:19–0:29:22

Weil da wären wir wieder bei dem großen, leeren Raum, in dem wir einfach 100

0:29:22–0:29:25

Leute stecken und die Tür zu machen. Das wollen wir nicht.

0:29:26–0:29:32

Sondern die Frage ist so, wie kann das Chaos so, ich sage ganz gern so, umarmt werden?

0:29:32–0:29:36

Oder so Chaos in einer Umarmung passieren, in der wir uns so sicher fühlen,

0:29:36–0:29:39

dass wir uns trauen, auch die Sachen, auch die Spannungen, die Irritationen,

0:29:39–0:29:44

die Konflikte oder auch einfach ganz wilde Gedanken, über die wir uns vielleicht

0:29:44–0:29:48

gar nicht trauen, die sonst auszusprechen, Ideen, dass wir das aussprechen können.

0:29:48–0:29:52

Und da ist für mich die Intention zu haben ganz wichtig.

0:29:52–0:29:55

Und natürlich gibt es dann die konkreten Methoden. Das wäre dann der dritte

0:29:55–0:29:57

Bereich von Art of Hosting.
Franziska
0:29:57–0:30:01

Und ich hätte aber Lust, auch noch was in unsere Mitte zu legen,

0:30:01–0:30:07

was ich auch bei Pia gelernt habe und Art of Hosting, nämlich den Prinzipien und Vereinbarungen.

0:30:07–0:30:13

Und die hatte Pia auch schon angesprochen als ein, wie hast du es genannt,

0:30:13–0:30:16

als ein Element sozusagen vom Art of Hosting,

0:30:17–0:30:20

und ein Element, was auch ins Mycelium schon sehr reingeflossen ist,

0:30:20–0:30:24

weil wir diese Prinzipien immer wieder auch präsent machen.

0:30:24–0:30:27

Also im Sinne von, wir legen sie wieder neu in die Mitte,

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wenn wir uns treffen und wir bringen sie auch in unsere Begleitungsräume immer

0:30:32–0:30:38

wieder rein als Prinzipien und eben als eine Antwort auf diese Frage,

0:30:38–0:30:40

ja, wie wollen wir uns denn hier begegnen?

0:30:40–0:30:45

Und ein Prinzip ist zum Beispiel, sei präsent. Also sei eben mit deiner Aufmerksamkeit

0:30:45–0:30:47

bei der Person, die zum Beispiel gerade spricht.

0:30:48–0:30:53

Und zum Thema Präsenz haben wir zum Beispiel auch eben als Ankommens- und Landungspraxis

0:30:53–0:30:57

ja auch immer vielleicht so ein Element von Körperarbeit im Sinne von,

0:30:58–0:31:01

wie schaffen wir es gerade in diesen Moment zu kommen.

0:31:01–0:31:03

Das schaffen wir sehr, sehr gut, indem wir uns eigentlich mit diesem Körper

0:31:03–0:31:10

verbinden, den wir alle bewohnen. Ein zweites Prinzip wäre, sprich und hör von offenem Herzen.

0:31:10–0:31:18

Also teile das, was gerade bei dir oben aufliegt, was irgendwie aber auch gut für dich ist.

0:31:18–0:31:22

Sei authentisch mit dem, trau dich vielleicht auch ein bisschen,

0:31:22–0:31:28

sei mutig, dich auszudrücken und von dir und deinem Fühlen, Spüren,

0:31:28–0:31:32

Denken zu erzählen oder dich damit auch zu zeigen.

0:31:32–0:31:39

Das dritte Prinzip, oder nochmal kurz zurück zum zweiten, ist auch eben höre zu mit offenem Herzen.

0:31:39–0:31:44

Also wirklich in so eine lauschende Haltung einzunehmen.

0:31:45–0:31:48

Das dritte ist dann nochmal so, na sag was relevant ist.

0:31:48–0:31:53

Also teile auch das, was eben gerade zum Thema passt und was für die anderen

0:31:53–0:31:55

auch irgendwie wichtig ist zu wissen.

0:31:56–0:32:00

Also da greifen wir so ein bisschen das Thema des Wesentlichen.

0:32:00–0:32:06

Und dann eben auch nochmal zurück zur Absicht. Kenne auch, also viertes Prinzip, kenne deine Absicht.

0:32:06–0:32:10

Also auch du, wenn du sprichst in diesem Kreis oder wie auch immer wir uns da

0:32:10–0:32:14

begegnen, kenne auch deine Absicht, wenn du was sagen willst.

0:32:14–0:32:17

Das ist total spannend und es war für uns im Mycelium auf jeden Fall auch nochmal,

0:32:18–0:32:20

wir haben vorher über den Boden gesprochen.

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Ein gesunder Boden ist zum Beispiel genau das, wenn wir diese Prinzipien mit

0:32:25–0:32:31

in unsere Mitte legen oder uns eben auch auf Vereinbarungen einlassen und das

0:32:31–0:32:33

sind für jede Gruppe vielleicht auch irgendwie anders,

0:32:33–0:32:38

aber wir haben uns auch sehr daran orientiert sozusagen, was ich bei euch mitgenommen hatte.

0:32:38–0:32:42

Das war zum Beispiel das Thema der Vertraulichkeit, also was hier eben besprochen

0:32:42–0:32:45

wird, wird von uns vertraulich behandelt.

0:32:45–0:32:48

Und wenn es in irgendwelche anderen Kreise oder nach außen geht,

0:32:48–0:32:51

dann muss das vorher sozusagen abgesprochen werden in irgendeiner Art.

0:32:51–0:32:57

Das Thema Bitten und Geben, also ich bitte um das, was ich brauche und gebe das, was ich geben kann.

0:32:57–0:33:02

Und da sind wir wieder auch ein bisschen bei dem Host Yourself,

0:33:02–0:33:03

also der Frage, okay, was können

0:33:03–0:33:06

wir gerade wirklich geben? ist unsere Schüssel eigentlich auch voll.

0:33:07–0:33:10

Dann wäre noch eine dritte Vereinbarung, die man treffen kann,

0:33:10–0:33:16

zum Beispiel das Thema Bewusstheit eben, also der Versuch klar zu haben,

0:33:16–0:33:19

dass unsere Beiträge eben eine Wirkung haben.

0:33:20–0:33:24

Und das können wir sicherlich irgendwie auch nur bedingt und gleichzeitig ist

0:33:24–0:33:31

es total verändernd, wenn wir auch da versuchen, eben eine Bewusstheit reinzukriegen.

0:33:31–0:33:35

Und was wir mit Celium zum Beispiel haben, in Teammeetings auch oder gerade

0:33:35–0:33:38

ich denke an unseren Team-Talk, wir haben auch eine Hüterin benannt,

0:33:38–0:33:43

also eine Extrarolle, eine Person, die auch nochmal auf die Zeit,

0:33:43–0:33:47

aber auch auf die Energie der Gruppe achtet und auch die hostenden Personen

0:33:47–0:33:50

an der Stelle ein bisschen entlastet oder unterstützt vor allem.

0:33:50–0:33:53

Und wir haben uns zum Beispiel auf einige Signale geeinigt, also gerade auch

0:33:53–0:33:58

für digitale Räume war es für uns super wichtig, gewisse Pausensignale oder

0:33:58–0:34:03

Stoppsignale oder hey, wir verlassen gerade irgendwie unser Thema und sowas zu vereinbaren.

0:34:03–0:34:07

Und was wir eben gemerkt haben, das war einmal so ein kurzer Ritt,

0:34:07–0:34:12

auch das alles so zu greifen und für uns irgendwie so klar zu kriegen.

0:34:12–0:34:18

Und es war unfassbar verändernd in allen darauffolgenden Treffen sozusagen.

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Genau, jetzt habe ich an der Stelle, möchte ich aber nochmal zurück zu dir, Pia.

0:34:22–0:34:26

Möchtest du da noch was ergänzen, wenn ich schon sozusagen gerade vor allem

0:34:26–0:34:29

Sachen von dir und von euch da reingelegt habe.
Pia
0:34:32–0:34:35

Ja, vielleicht kann ich so ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern,

0:34:35–0:34:40

so aus meiner Begleitungsarbeit, auch mit anderen Teams und Organisationen.

0:34:41–0:34:44

Wir haben jetzt schon so verschiedene Methoden eigentlich, kann man sie mal

0:34:44–0:34:47

ganz klassisch nennen, genannt, sowas wie die Ankommenspraxis,

0:34:47–0:34:49

um das nochmal kurz einzuordnen. Und das kann irgendwas sein,

0:34:49–0:34:51

was mir hilft, in die Präsenz zu kommen.

0:34:51–0:34:54

So wenn wir aus einem Meeting kommen, ins nächste kommen, zum Beispiel eine

0:34:54–0:34:59

Minute Stille oder jemand, du hast uns vorhin so einen kleinen Bodyscan angeleitet,

0:34:59–0:35:01

bevor wir hier diesen Podcast gemacht haben.

0:35:01–0:35:05

Also das ist irgendwas. Und der nächste Punkt ist dann meistens ein Check-in.

0:35:06–0:35:08

Und Check-in im klassischen Sinne

0:35:08–0:35:11

ist so die Frage, wie geht es dir jetzt gerade? Oder wie bist du hier?

0:35:13–0:35:18

Und da kommt dann viel Irritation. So, hey, wie bin ich hier mit dem Fahrrad oder mit dem Auto?

0:35:18–0:35:23

Sondern nee, es geht sozusagen um so diese emotionale Ebene zu teilen, wie bin ich gerade da.

0:35:23–0:35:28

Und wenn wir in Kontexten unterwegs sind, in denen das nicht üblich ist,

0:35:28–0:35:32

darüber zu sprechen, wie es einem gerade geht oder wie Gefühle und Emotionen

0:35:32–0:35:34

irgendwie auch eine Rolle spielen.

0:35:34–0:35:37

Also wir kennen es aus der klassischen, sage ich jetzt mal, Arbeitswelt nicht,

0:35:38–0:35:41

dass unsere Emotionen und Befindlichkeiten einen Raum haben.

0:35:41–0:35:48

Dann kann das ein Riesenschritt sein, so einen Check-in am Anfang eines Meetings einzuführen.

0:35:49–0:35:51

Und das hat Riesenherausforderungen, das auch zu machen.

0:35:52–0:35:55

Und was ich dann immer mit an die Hand gebe, sind diese Prinzipien,

0:35:55–0:35:57

die du gerade auch gesprochen hast.

0:35:57–0:36:00

So sprich und hör mit offenem Herzen, sei ganz bei der Person,

0:36:00–0:36:02

die gerade spricht, sei präsent.

0:36:02–0:36:08

Und was ich erlebe, ist, dass das oft einen Riesendruck erstmal auslöst.

0:36:08–0:36:12

Wie, ich soll jetzt ganz viel von mir erzählen. Was ist, wenn ich das gar nicht will?

0:36:12–0:36:16

Oder dann kriege ich mit, einige erzählen ganz viel und fühlen sich vielleicht

0:36:16–0:36:19

damit gar nicht wohl. oder erzählen dann im Nachhinein, das hat sich überhaupt

0:36:19–0:36:22

nicht gut angefühlt, so viel gerade für den Moment zu teilen.

0:36:23–0:36:27

Und da mag ich einfach noch dazulegen zu diesen Prinzipien, dass es nicht darum

0:36:27–0:36:32

geht, in allen Kontexten total transparent und offen alles zu teilen,

0:36:32–0:36:37

was mich gerade beschäftigt, sondern ich mich auch immer wieder damit verbinde, host myself.

0:36:38–0:36:44

Was ist gerade gut für mich und was ist aber auch dienlich für den Kontext, in dem ich gerade bin.

0:36:45–0:36:48

Also wir haben ja nicht nur eine Intention als die Person, die den Raum hostet,

0:36:49–0:36:52

sondern wir haben ja auch eine gemeinsame Intention und ein Thema,

0:36:52–0:36:56

warum wir überhaupt zusammenkommen, wenn wir in Teammeetings oder wenn wir in

0:36:56–0:36:57

Arbeitskontexten sind.

0:36:57–0:37:01

Und dann immer wieder zu überlegen, was ist gerade auch dienlich für mich,

0:37:01–0:37:03

um in der Präsenz zu sein?

0:37:03–0:37:05

Was ist dienlich auch, was die anderen über mich gerade wissen,

0:37:06–0:37:08

um halt vielleicht auch einordnen zu können,

0:37:08–0:37:11

warum ich heute vielleicht nicht ganz so präsent bin, weil mein Kind irgendwie

0:37:11–0:37:15

krank ist und neben mir auf der Decke krabbelt, während ich hier im Online-Meeting

0:37:15–0:37:18

bin und da deswegen immer mal wieder runtergucke.

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Und was ist aber auch wichtig, irgendwie nochmal zu teilen, um mich auf diese

0:37:22–0:37:25

gemeinsame Absicht, die wir haben, zu der wir heute hier sind,

0:37:26–0:37:29

in Klammern mal angenommen, wir haben diese gemeinsame Absicht.

0:37:29–0:37:32

Ganz oft hängt es da, dass es diese gemeinsame Absicht nicht gibt,

0:37:33–0:37:34

aber das ist ein anderes Thema.

0:37:35–0:37:39

Also so zu gucken, was brauche ich da gerade und was will ich auch an Beziehungen

0:37:39–0:37:41

oder an Persönlichem von mir anbieten?

0:37:42–0:37:45

Und ich finde, da gibt es einen ganz tollen, super sperrigen Begriff,

0:37:45–0:37:50

aber deswegen bleibt es den meisten im Kopf. Franka weiß sicherlich jetzt, wann das kommt.

0:37:50–0:37:53

Und so heißt es, das ist der Begriff der selektiven Authentizität.

0:37:54–0:38:01

Das heißt, ich suche aus, selektiv, ich selektiere, was ich von mir authentisch zeigen will.

0:38:02–0:38:07

Und Art of Hosting, dieses Prinzip, sag und sprich mit offenem Herzen,

0:38:07–0:38:10

bedeutet, das, was ich teile, ist halt auch wirklich gerade da.

0:38:11–0:38:14

Aber ich suche aus von dem, wie weit ich aufmache und wie sehr ich zumache.

0:38:15–0:38:20

Weil nicht alle Kontexte und nicht alle Räume sind für uns als Individuen so

0:38:20–0:38:24

da, dass wir uns sicher genug fühlen, um das aufzumachen.

0:38:24–0:38:27

Und da kann ich noch so sehr sagen als Host, ich lade jetzt einen sicheren Raum ein.

0:38:28–0:38:31

Wenn sich das für dich als Teil-Team-Mitglied nicht sicher anfühlt,

0:38:32–0:38:36

ist das das, was zählt und du bist diejenige, die entscheidet, wie viel du teilst.

0:38:36–0:38:41

Und das ist ein ganz großes Missverständnis, wenn es um so Kulturbildung und

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Kulturentwicklung und Kulturwandel in Organisationen, in Teams,

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in Gemeinschaften geht,

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so diese versteckte Annahme, ich muss jetzt die ganze Zeit total viel von mir

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zeigen, total viel mich einbringen, ganz viel leisten auf dieser Beziehungsebene.

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Und dadurch wird häufig super viel Stress ausgelöst und dann passiert eigentlich das Gegenteil.

0:39:01–0:39:05

Es kommt eher so ein Freeze rein, weil wir so über unsere Grenzen gehen,

0:39:06–0:39:08

dass wir dadurch auch nicht handlungsfähig werden.

0:39:08–0:39:12

Also die Annahme ist eher, wenn wir uns mit dem zeigen, mit dem wir uns gerade

0:39:12–0:39:16

zeigen wollen und was es für das Gemeinsamere auch braucht, dann werden wir

0:39:16–0:39:20

handlungsfähig als Team, als Organisation oder als Gemeinschaft.

0:39:21–0:39:24

Um das noch so in die Praxis einzuordnen.
Hannah Heller
0:39:25–0:39:28

Ich finde diesen Punkt tatsächlich ganz spannend, nochmal zu gucken.

0:39:29–0:39:33

Tatsächlich sind wir als Mycelium schon auch in vielen Kontexten unterwegs,

0:39:33–0:39:37

die Nullberührung haben, die wirklich einfach konventionell gewirtschaftet haben.

0:39:37–0:39:41

Und dann kommen wir rein und sie lassen sich schon darauf ein,

0:39:41–0:39:44

mit uns zusammenzuarbeiten. Das ist ein gewisser Prozess, bis man dann sagt,

0:39:44–0:39:46

okay, wir wollen diesen Weg gemeinsam gehen.

0:39:47–0:39:52

Und wir lassen uns auch auf euch ein, genauso wie wir uns auch auf sie einlassen.

0:39:52–0:39:56

Und da dann so sich immer weiter vorzutasten und immer mutiger zu werden,

0:39:56–0:40:04

auch in der Haltung, die man zeigt, in der Praxis, die man vorgibt oder einlädt bei den Menschen.

0:40:04–0:40:06

Aber da würde ich gerne nochmal von euren Erfahrungen hören.

0:40:07–0:40:13

Ja, wie fängt man an, so eine Sicherheit aufzubauen und auch neue Dinge auszuprobieren?

0:40:13–0:40:17

Gibt es da irgendwie nochmal Tipps und Tricks, wie man sich da langsam rantastet?
Franziska
0:40:17–0:40:22

Und Pia und ich wissen gar nicht, wer genau jetzt anfangen soll, zu sprudeln.

0:40:23–0:40:27

Ich glaube, also was mir kommt, so aus der Erfahrung her, einfach,

0:40:28–0:40:33

also es gibt so unterschiedliche Räume, in denen wir uns ja so bewegen.

0:40:33–0:40:37

Also es gibt irgendwie so unsere Komfortzone an Menschen, die schon Check-ins

0:40:37–0:40:41

gewohnt sind und die auch Lust haben, die eigentlich einfordern,

0:40:41–0:40:42

am Anfang gleich mal Liedchen zu singen,

0:40:44–0:40:49

oder auch sofort, wie gesagt, was ich vorher gemeint habe, wenn irgendwas fehlen

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würde an Dingen, die wir automatisch so abspielen, sofort danach schreien würden,

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hey, das fehlt, aber können wir das noch machen?

0:40:55–0:40:57

Und wir haben ja gar nicht ausgecheckt, ich kann doch jetzt nicht gehen.

0:40:58–0:41:02

Das gibt es in unserer Arbeit mit Selim. Und dann gibt es aber genauso eben

0:41:02–0:41:07

Kontexte, ja genau, mit Menschen, die das erste Mal von einem Check-in hören

0:41:07–0:41:10

oder das erste Mal eine Minute Stille geschenkt bekommen.

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Oder egal, die einfach diese Elemente noch nicht im.

0:41:17–0:41:20

Denen, die dir noch nicht so arg begegnet sind. Und natürlich,

0:41:20–0:41:25

glaube ich, gilt es, sich da so ein bisschen ranzutasten und das auch langsam zu machen.

0:41:25–0:41:31

Und jetzt eben nicht gleich Vollgas mit dem Singen noch um die Ecke zu kommen,

0:41:31–0:41:34

sondern erstmal anzufangen, hey, eine Minute Stille, wir setzen uns jetzt mal hier hin.

0:41:34–0:41:38

Oder wir leiten vielleicht die Stille auch sogar noch an in einem Bodyscan,

0:41:38–0:41:41

weil das vielleicht einfacher ist, als einfach nur auf einmal in der Stille zu sein.

0:41:42–0:41:46

Und da gilt es so ein bisschen wieder das einzuladen, was ich vorher auch schon

0:41:46–0:41:50

gesagt habe, dieses sich aufeinander einlassen, wirklich mal reinspüren,

0:41:50–0:41:54

was da gerade dran ist und was vielleicht auch gebraucht wird.

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Und gleichzeitig aber auch mutig damit zu sein.

0:41:57–0:42:02

Also auch mutig damit zu sein mit dieser Kultur, die in uns irgendwie schon

0:42:02–0:42:05

so dritten steckt, die auch wirklich da reinzugeben in diese Gruppen.

0:42:05–0:42:10

Und meine Erfahrung ist, dass in den allermeisten Fällen die Menschen eher danach

0:42:10–0:42:14

so offene Münde haben und sich so fragen, was ist hier jetzt eigentlich gerade passiert?

0:42:14–0:42:19

Der Raum war so schön, es fühlt sich so anders an. Wie ging das eigentlich?

0:42:19–0:42:24

Also eher so eine Verwunderung zurückbleibt in einer sehr, sehr positiven Art und Weise.

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Weil diese Räume, die wir eben halten und diese Begegnungen,

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die da entstehen, die sind meist richtig, richtig schön.

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Und manchmal überfordern sie auch, weil sie deutlich mehr Tiefe zulassen zum Beispiel.

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Also wenn wir eben uns wirklich wieder fragen, wie es uns geht und uns wirklich

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auch zulassen, dann kommen da Dinge, die uns im Alltag sicher in einem Smalltalk eben nicht begegnen.

0:42:45–0:42:48

Also das hinterlässt auch was. Und das braucht, wie auch Pia vorher schon oft

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gesagt hat, das braucht auch immer wieder Zeit zum Verdauen.

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Und zum Sacken lassen oder auch danach klingen lassen.

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Und gleichzeitig so wirklich, also eigentlich mein Impuls heute für all die

0:43:00–0:43:01

Menschen, die das gerade hören, sich,

0:43:02–0:43:06

Sich zu trauen, damit mal zu gehen und zu spielen und auch wirklich aber auch

0:43:06–0:43:11

eine Fehlerkultur zuzulassen im Sinne von, lass es uns ausprobieren und vielleicht

0:43:11–0:43:13

läuft das eine Mal und das andere läuft nicht.

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Aber wenn wir dieses Art of Hosting wirklich als Haltung begreifen,

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dann ist es einfach eine gemeinsame Reise, die wir da gerade gehen.

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Und was die genau alles noch so bewirken wird, wissen wir nicht.

0:43:24–0:43:25

Und wie es genau geht, wissen wir auch nicht unbedingt.

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Also wir sind wieder beim Nichtwissen. Und vielleicht ist das eine Überleitung für dich, Pia.

0:43:31–0:43:32

Nochmal zum Nichtwissen.
Pia
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Ja, die Frage war ja so, was würden wir Leuten oder was mag ich Leuten mitgeben,

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die das jetzt hören, vielleicht Art of Hosting noch nicht so richtig kennen,

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aber so den Eindruck haben, ah, da kitzelt mich was, da wird vielleicht so eine

0:43:49–0:43:52

Sehnsucht angetippst, ah, das wünsche ich mir in meinem Team auch,

0:43:52–0:43:57

also auch, dass wir irgendwie mehr in Beziehung miteinander kommen, mehr in Kontakt kommen.

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Eine Möglichkeit ist natürlich eine Art Frosting-Weiterbildung zu machen.

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Sehr tempel. Aber mal angenommen, ihr wollt das direkt umsetzen.

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Wir haben jetzt zum Beispiel viel über den Check-in gesprochen oder das,

0:44:10–0:44:13

was vorher kommt, so ein Ankommen oder Anleiten,

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Ankommen in der Gruppe oder in der Situation.

0:44:17–0:44:23

Und was ich da total empfehlen kann, ist erstens, kläre für dich,

0:44:23–0:44:25

warum willst du das machen?

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Also was ist deine Intention, um die es geht?

0:44:29–0:44:32

Geht es darum, einfach mal spielerisch was auszuprobieren und du hast da gerade

0:44:32–0:44:35

eine Spielwiese mit Menschen, die da total offen für sind?

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Oder geht es darum, dass du gerne Veränderungen anstoßen willst,

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dass du wirklich gerne auch die Menschen einladen möchtest, mitzukriegen,

0:44:42–0:44:44

wie es ihnen gerade geht?

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Also das ist der allererste Schritt. Kläre für dich selber, warum willst du das gerade machen?

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Und der zweite Schritt ist, sprich darüber, wenn du es machst.

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Also das heißt, nicht hingehen und sagen, so, wir machen jetzt heute eine Minute Stille zum Ankommen.

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Ihr könnt entweder euch einen Punkt im Raum suchen und den Blick darauf ganz

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weich werden lassen oder ihr macht vielleicht die Augen zu und spürt mal,

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was ist in eurem Körper los. So, jetzt machen wir Check-In.

0:45:09–0:45:12

Also nicht da so einfach reinpreschen, sondern zu sagen, ah,

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ich habe von etwas gehört, das heißt Art of Hosting.

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Und da geht es darum, dass wir irgendwie mehr voneinander mitkriegen,

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damit wir das, was wir eh schon Tolles in die Welt bringen, noch toller machen

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können, weil wir irgendwie mehr miteinander verbunden sind.

0:45:26–0:45:28

Habt ihr Lust, da mal was auszuprobieren?

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Und mir da sozusagen das Okay oder dir das Okay von den anderen einmal abzuholen.

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Und dadurch geht schon mal ganz viel Druck in den meisten Fällen einfach runter.

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Und dann fängst du einfach mit sowas an wie eine Minute Stille am Anfang,

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alle klappen nochmal im Präsenzmeeting, im Online-Meeting bitte nicht,

0:45:47–0:45:52

die Laptops zu oder legen den Stift weg, machen die Notizbücher zu und einfach

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mal einen Moment durchatmen.

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Kann auch sein, dass einfach dreimal zusammen atmet und dann eine Runde macht

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und sagt so und jetzt die Frage, wie geht es dir gerade und was magst du jetzt

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gerade teilen, bevor wir dann uns inhaltlich mit dem beschäftigen,

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weswegen wir heute hier sind.

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Und das so transparent zu machen, kann total helfen, das so einzuführen in den Kontext.

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Und es ist ein bisschen, ja, bei dem Soziokratie-Podcast, den ihr vor vier Wochen

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gemacht habt, das ist ein ähnliches Thema.

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Das passiert nicht von heute auf morgen, dass wir eine Gesprächskultur oder

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eine Kultur in unserem Umfeld etablieren.

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Das ist so, jetzt haben wir einmal ein Check-in gemacht, nächstes Mal beschweren

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sich alle, dass es keinen gibt. So funktioniert es in Anführungsstrichen leider.

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Nicht, sondern es ist eher wirklich ein langer und langsamer Prozess.

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Und der zweite Tipp, den ich mitgeben möchte, ist, such dir KomplizInnen.

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Also was mir total hilft in dieser wissenschaftlichen Welt, in der ich auch

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immer noch viel unterwegs bin oder auch im klassischen Unternehmenskontext und

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die Menschen sagen, hey, wir wollen von dem, was du machst, irgendwie noch mehr bei uns haben,

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ist, dass ich immer wieder Kontexte habe, in denen es total normal ist,

0:47:08–0:47:10

wir diese Kultur miteinander leben.

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Da lade ich sozusagen in meiner eigenen Community of Practice,

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lade ich meine eigenen Akkus wieder auf, um gut genährt dann auch rausgehen

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zu können aus der Blase und das genau woanders hinzutragen.

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Und je mehr ich das als Person verkörpere, desto einfacher wird es auch,

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vielleicht mal ohne Transparent zu machen mit der größten Selbstverständlichkeit,

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wenn ich in ein Unternehmen als Externe komme, mit so etwas anzufangen.

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Dann halte ich die Irritation im Raum kurz aus, sag vielleicht auch,

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ah, okay, sie wundern sich jetzt vielleicht, warum wir das hier gerade machen.

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Es ist eine Einladung, es einfach mal auszuprobieren und wir sprechen nachher

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drüber, was es ermöglicht hat und was nicht.

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Und dieser Punkt mit der Einladung, der landet halt auch nur bei der Gruppe,

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wenn ich es wirklich so meine.

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Weil eine Einladung bedeutet, genauso gut zu sagen, nein, danke,

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ich möchte gerade nicht.

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Aber dahin zu kommen, es ist einfach ein Weg, es braucht Übung, es braucht Komplizien.

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Also wir empfehlen zum Beispiel bei diesem Hosting-Kurs auch immer,

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wenn Leute aus dem Team kommen, dass sie zu zweit kommen oder zu dritt.

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Weil das so viel leichter ist, wenn wir mehrere Personen sind,

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die diese Kultur wirklich auch gestalten und verändern wollen.
Hannah Heller
0:48:20–0:48:24

Ich möchte da eine kurze Geschichte erzählen, die mir letztens begegnet ist,

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wo einer beim Fliegen, okay, in unseren Nachhaltigkontexten versuchen wir das

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ja zu vermeiden, aber diese Person ist geflogen und durfte kein Gepäck mitnehmen

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und hat sich deshalb möglichst viel angezogen, unter anderem im Bademantel und

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sah halt recht verrückt aus.

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Und die Person hat es aber zusammen gemacht mit einem Freund und sie liefen

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also zu zweit wie so verrückte Menschen rum.

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Und sie haben gesagt, in dem Moment, wo sie zu zweit waren, waren alle so interessiert

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und haben geguckt und haben Witze mit denen gemacht und es war irgendwie so Freude.

0:48:57–0:49:00

Und in dem Moment, also irgendwann ist die eine Person aufs Klo gegangen und

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der eine in seinem Bademantel war ganz alleine unterwegs.

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Und in dem Moment, wo er alleine war, wurde er sozusagen wie so ein Verrückter

0:49:07–0:49:10

behandelt. Also der ist komisch, der passt hier nicht rein.

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Also was der Effekt ist, wenn man sieht, okay, die Person ist eingebunden in

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eine Gruppe und damit irgendwie nicht verrückt.

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Und damit kriegt es irgendwie was Witziges und was Normales.

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Während, wenn man alleine ist, dann irgendwie als komisch und absonderlich sozusagen

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abgestempelt wird. Deshalb kann ich das nur unterschreiben.

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Neue Dinge irgendwie mit mehr Menschen auszuprobieren und sich nicht alleine

0:49:36–0:49:39

da unbedingt rauszutrauen.

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Obwohl man das natürlich auch schafft, wenn man weiß, da im Hintergrund ist

0:49:44–0:49:48

meine Community of Practice, ist, die mich da stärkt. Voll schön. Vielleicht nochmal ein,

0:49:49–0:49:53

Kurz, weil das für uns als Mycelium auch voll relevant ist, digitale Räume.

0:49:54–0:49:59

Also nochmal, wie kann ich denn in digitalen Räumen vielleicht auch eine Art

0:49:59–0:50:03

von Wohlfühlen und eine Art von Verbindung zwischen diesen Bildschirmen?

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Wir sitzen hier ja gerade auch digital hinbekommen.

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Ich fühle mich sehr verbunden mit euch, aber es ist trotzdem immer nochmal eine größere Schwelle.

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Habt ihr da noch vielleicht ein paar Tipps?
Pia
0:50:14–0:50:19

Das ist eine der häufigsten Rückmeldungen, die wir mit Pioneers of Change in

0:50:19–0:50:20

unseren Online-Räumen kriegen.

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Wie kann das möglich sein, dass ihr so eine Art von Verbindung und Zugehörigkeit

0:50:25–0:50:30

in eineinhalb Stunden mit 400 Leuten im Raum hinkriegt?

0:50:30–0:50:36

Manchmal sitzen wir auch da und denken, ja, irgendwie krass, dass das möglich ist.

0:50:36–0:50:40

Also die Antwort ist erstmal, ja, es ist möglich. Und was so aus meiner Erfahrung

0:50:40–0:50:48

und meinem Erleben heraus total dazu beiträgt, ist ein klarer Ablauf und sehr

0:50:48–0:50:50

klar in dem zu sein, was wir machen.

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Also zum Beispiel gerade bei der Ankommenspraxis, das machen wir eigentlich

0:50:54–0:50:58

in all unseren Räumen und gerade im digitalen Raum finde ich das total wichtig.

0:50:58–0:51:01

Ich habe es vorhin gesagt, ich habe es mittlerweile, kriege ich es in Klammern

0:51:01–0:51:05

fast, immerhin eine Viertelstunde zwischen meinen Online-Meetings zu haben.

0:51:05–0:51:08

Aber manchmal ist es halt auch so, dass Menschen gerade aufgelegt haben und

0:51:08–0:51:10

direkt in den neuen Raum reingehen.

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Niemand ist aufnahmefähig vorher. Und wenn wir diese Ankommenspraxis erstmal

0:51:15–0:51:19

machen, um irgendwie runterzukommen, dann können wir die Inhalte reingeben,

0:51:19–0:51:20

die wir reingeben wollen.

0:51:20–0:51:24

Und was auch wirklich sehr hilft, auch wir arbeiten ja als Team auch komplett

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online. Also wir sind ein Team von elf Leuten in diesem Kurs,

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das arbeitet online und dann bin ich natürlich auch noch an die Organisation

0:51:32–0:51:34

Pioneers of Change angedockt.

0:51:34–0:51:36

Wir arbeiten auch viel online, aber auch immer wieder in Präsenz.

0:51:37–0:51:42

Also da ist es beides, dass auch immer wieder Raum für Austausch da ist.

0:51:42–0:51:46

Wenn wir jetzt in einem Raum, in einem physischen Raum werden und diesen Podcast

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aufnehmen, dann gäbe es ja diesen Moment vorher, in dem wir uns vielleicht noch

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ein Käffchen machen und den Moment nachher, in dem wir halt irgendwie nochmal

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zusammen zum Fahrrad laufen und dann weitergehen.

0:51:55–0:51:59

Und diese Elemente einzubauen in den Online-Raum ist total wichtig und ganz

0:51:59–0:52:04

konkret kann das zum Beispiel so aussehen, dass ein Check-In nach der Ankommenspraxis

0:52:04–0:52:06

in Breakout-Sessions passiert.

0:52:06–0:52:12

Auch in einem Team mit zwölf Leuten kann man irgendwie sechs Räume machen mit zwei Leuten.

0:52:12–0:52:16

Die haben erstmal zehn Minuten Zeit, im digitalen Raum miteinander anzukommen.

0:52:16–0:52:20

Dann kommen wir als große Gruppe wieder zusammen und ernten dann so,

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dass jeder nochmal einen Satz sagt zum Einchecken.

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Dann ist das auch nicht so ein Riesenthema. Und mit 400 Leuten funktioniert es genauso.

0:52:28–0:52:32

Oder 600. Da kann es dann auch immer zwei Leute zusammenstecken.

0:52:32–0:52:35

Dann habe ich schon mal eine Kontaktfläche in dieser großen Menge.

0:52:36–0:52:39

Und dann mal angenommen, das war vor ein paar Wochen, hatten wir so einen Call

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mit 400 Leuten, ein offenes Webinar.

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Das heißt, die Menschen kannten sich fast gar nicht. Manche waren zum ersten

0:52:46–0:52:48

Mal in so einem Online-Raum.

0:52:48–0:52:52

Dann machen wir so den ersten Begegnungsraum zu zweit mit Check-in.

0:52:52–0:52:57

Sie kommen alle wieder zurück. Und dann spreche ich das aus, was gerade passiert.

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Dann sage ich so, ja, so, jetzt wart ihr gerade alle in diesen Zweierräumen.

0:53:01–0:53:04

Und hui, ich weiß nicht, wie es euch geht, aber jetzt sehe ich hier wieder 25

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Kacheln auf einem Bildschirm und wenn ich mich durchklicke, sind da ganz schön

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viele Kacheln und unten steht irgendwie eine Zahl von 400 Leuten.

0:53:11–0:53:15

Ganz schön überwältigend, dass hier plötzlich so viele Leute sind.

0:53:15–0:53:20

Klick dich doch mal durch und such die Person, mit der du gerade zusammen eingecheckt

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hast und schenk dir nochmal ein Lächeln.

0:53:22–0:53:25

Oder such dir eine andere Person in diesem Raum, guck sie an,

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mit der du noch nicht gesprochen hast und lächel sie auch einmal an.

0:53:29–0:53:30

Und jetzt stell dir mal vor, wie das gerade ist.

0:53:31–0:53:34

Dass nicht nur du eine Person anlächelt, sondern eine andere Person auch dich anlächelt.

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Und das sind so kleine Momente, die kosten überhaupt nicht viel Zeit.

0:53:38–0:53:40

Das, was ich jetzt anmoderiert habe, war eine Minute.

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Das ermöglicht diese Qualität von Beziehung und Menschlichkeit auch in die Online-Räume zu kriegen.

0:53:46–0:53:49

Und das ist natürlich was anderes, ob ich mit Leuten in einem Online-Raum bin,

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die ich gut kenne und wir irgendwie so eine Gruppe von bis zu 15 oder 20 Leuten

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sind, da agiere ich ganz anders im Online-Raum.

0:53:57–0:54:02

Oder ob das so ein Raum ist, den ich als Webinar, als offenes Webinar ausschreibe

0:54:02–0:54:04

oder auch als Kurs, den du gemacht hast, du hast auch gesagt,

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wir sind über 100 Menschen pro Durchlauf.

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Da ist das auch eine ganz andere Qualität.

0:54:08–0:54:14

Und auch in diesem Online-Kurs ist es ein anderes Beziehungsgeflecht am Anfang,

0:54:14–0:54:18

in Modul 1 oder in Modul 5, wenn wir schon fast am Ende sind.

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Also es ist auch eine Illusion, von jetzt auf gleich super viele Beziehungen

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aufbauen zu können, sondern auch so immer diesen Blick für die Realität zu haben,

0:54:26–0:54:29

was ist denn in diesem Kontext, in dem ich gerade bin, überhaupt möglich?
Franziska
0:54:31–0:54:33

Also ich glaube, ich kann einfach nur am Ende nochmal bekräftigen,

0:54:33–0:54:40

also wenn das irgendwie jemand gerade kann und richtig gut macht und irgendwie so VorreiterInnen,

0:54:40–0:54:45

PionierInnenhaft gerade online oder digitale Räume eben gestaltet,

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dann sind es definitiv, glaube ich, diese ganze Bubble um Pioneers of Change

0:54:49–0:54:52

und vor allem eben in diesem Kurs Art of Hosting, ich war davon,

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also tatsächlich war richtig baff.

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Also dieses Erleben von, es ist möglich mit, keine Ahnung, 100 Menschen plus

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richtig schöne digitale Räume zu halten und die Fähigkeit und die Skills aber

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auch tatsächlich zu lernen.

0:55:07–0:55:12

Also am Ende auch rauszulaufen mit, okay, es ist eine Kunst und gleichzeitig

0:55:12–0:55:13

kann ich diese Kunst lernen.

0:55:14–0:55:17

Und zum Beispiel eben, das hat Pia auch schon angesprochen, dieses Jahr zu wissen,

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dass da im Hintergrund zum Beispiel einfach ein Tech-Host ist.

0:55:19–0:55:23

Also jemand, der sich um die Technik kümmert, der die Leute reinholt,

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der den Chat beobachtet oder also solche Rollen irgendwie zum Beispiel auch klar zu haben.

0:55:29–0:55:32

Und all das kann man einfach in diesem ganzen Kurs Art of Hosting lernen.

0:55:32–0:55:37

Und danach ist es nicht ein Kinderspiel, so simpel ist es nicht.

0:55:37–0:55:40

Und gleichzeitig ist man, also ich habe mich befähigt gefühlt,

0:55:40–0:55:45

Und das nochmal neu einfach auszuprobieren und damit nochmal mehr zu geben.

0:55:45–0:55:49

Also das ist vielleicht nochmal, was ich auf jeden Fall mitgeben kann,

0:55:49–0:55:52

das war richtig befähigend, ermutigend, befähigend.
Pia
0:55:53–0:55:57

Das ist natürlich die eine Ebene, sozusagen zu sagen, ich will selber die Kultur

0:55:57–0:56:00

verändern und ich will selber Räume gestalten oder teilgeben und gehe jetzt

0:56:00–0:56:04

in so einen Kurs oder lese so ein Handbuch, obwohl mit so einem Handbuch lesen,

0:56:04–0:56:07

glaube ich, nicht so viel getan ist, weil es heißt ja Kunst und Kunst bedeutet,

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wir tun und machen es und lernen es beim Tun.

0:56:10–0:56:14

Und die andere Variante ist natürlich, wir müssen auch nicht alles selber machen.

0:56:14–0:56:20

Also es gibt ja Leute wie euch bei Mycelium oder mich oder auch andere ProzessbegleiterInnen,

0:56:20–0:56:23

die ja auch kommen, um diesen Prozess zu unterstützen.

0:56:23–0:56:27

Und ich finde, das ist schon auch immer so die Frage, wie viel können wir,

0:56:28–0:56:31

wie viele Ressourcen haben wir denn gerade jeweils einzeln, um so eine Veränderung

0:56:31–0:56:35

auch in der Organisation anzustoßen und auch erstmal die Frage zu klären,

0:56:35–0:56:38

ist das überhaupt erwünscht in der Organisation?

0:56:38–0:56:43

Und dafür können ja auch so KulturbotschafterInnen oder ProzessbegleiterInnen

0:56:43–0:56:47

oder wie auch immer jetzt der Name dafür ist, können ja auch absichtlich extern

0:56:47–0:56:50

von außen kommen, weil das hat ja auch nochmal eine ganz andere Unterstützung,

0:56:51–0:56:52

als wenn wir das versuchen intern.

0:56:52–0:56:55

Also ich möchte niemanden bremsen, intern Veränderungen anzustoßen.

0:56:56–0:56:59

Ich will nur dazugeben, auch wenn da so eine Überforderung kommt,

0:56:59–0:57:03

dass das ja auch oft ein Wirkfaktor sein kann, wenn von außen jemand reinkommt

0:57:03–0:57:07

und da einfach unterstützend und begleitend den Prozess mitgestaltet.
Hannah Heller
0:57:08–0:57:11

Ihr Lieben, ich glaube, wir haben richtig viel gehört, gelernt,

0:57:12–0:57:14

mitgenommen, Neugier geweckt.

0:57:14–0:57:19

Unter der Podcast-Folge wird man die Links finden, auch zu der Weiterbildung,

0:57:19–0:57:22

zu dem Workshop von Art of Hosting von dir.

0:57:22–0:57:26

Es bleibt mir nur noch zu sagen, wenn ihr diesen Podcast unterstützen wollt,

0:57:26–0:57:30

dann werdet Mitglied unter mycelium-ev.com.

0:57:30–0:57:36

Klickt euch da rein, meldet euch an, dann kriegt ihr auch immer wieder neue Impulse vom Mycelium.

0:57:36–0:57:41

Nähert euch an unser Ökosystem an, wenn ihr nach neuen Impulsen,

0:57:41–0:57:47

nach Kulturwandel, nach einer neuen Art zu wirtschaften sucht, meldet euch bei uns.

0:57:47–0:57:49

Ich freue mich, dass ihr da wart. Vielen, vielen Dank für eure Zeit,

0:57:49–0:57:52

liebe Pia. Schön, dass du dir Zeit genommen hast. Vielen Dank.
Pia
0:57:53–0:57:55

Ja, danke für die Einladung.
Hannah Heller
0:57:55–0:57:59

Danke dir, Franke, auch wieder fürs Impulse geben und sprudeln hier.

0:57:59–0:58:01

Bis zum nächsten Mal. Tschüss.
Franziska
0:58:02–0:58:02

Tschüss.
Pia
0:58:04–0:58:05

Tschüss.