MP053 – Mitglieder, Kund:innen und gemeinschaftsbasiertes Wirtschaften

In dieser Episode sprechen Tobi und Timo über den Unterschied zwischen Kund:innen und Mitgliedern sowie die Verwirrung um diese beiden Begriffe und dahinterstehenden Rollen.

„Der Kunde ist König“. Jeder kennt diesen Ausspruch vieler Marketingabteilungen. Er hat sich tief in das kollektive Bewusstsein aller Konsument:innen und Verkäufer:innen eingebrannt. Dieser „König“ darf sich einerseits als wichtige Person fühlen, muss jedoch auf der anderen Seite keine Verantwortung übernehmen. Er ist also ein König ohne Verantwortung. Gekrönt von Konzernen, die das natürlich nicht ernst meinen. Häufig verhält er sich gerade auf Kosten kleiner Betriebe „kindisch“ und unreif.

Gemeinschaftsbasierte Unternehmer:innen machen aus diesen verantwortungslosen Königen Mitglieder, die soziale und finanzielle Verantwortung für die Bereitstellung von Dienstleistungen und Güter übernehmen. Gleichzeitig stehen diese Unternehmer:innen vor der Herausforderung, dass beispielsweise Abo-Kund:innen von Fitness-Studios frech als Mitglieder bezeichnet werden, was auch auf dieser Seite zu einer sprachlichen Verwirrung führt.

Die Leistungs- und Kooperationsfähigkeit von gemeinschaftsbasierten Unternehmen hängt ganz zentral davon ab, wie gut der Transformationensprozess vom „König“ zum Mitglied gelingt, Rollen wirklich verstanden und in der Praxis gelebt werden. Zentral dafür ist eine neue Klarheit bei den Begriffen „Mitglied“ und „Kund:in“.